Die Orgel ist doch in meinen Augen und Ohren der König aller Instrumente. (W.A. Mozart)
Wer die einfache klassizistische Kirche in Strinz-Margarethä betritt, erstaunt die barocke, wahrhaft „königliche“ Prachtentfaltung des Orgelprospekts auf der Empore. Ein solches Instrument hätte man sicher in dieser Kirche nicht erwartet. Und es wird schnell klar, dass dieses Instrument nicht für diese Kirche gebaut worden ist. Aber bereits beim Betrachten des Äußeren wird deutlich, dass die Kirchengemeinde ein ganz besonderes Instrument besitzt.
Wer der Erbauer des Instrumentes war, war lange unklar. Auch der Zeitpunkt des Baus dieser Orgel war lange Zeit in der Literatur fraglich. Erst in jüngerer Zeit gelang der Nachweis, dass Johann Jakob Dahm der Erbauer der Orgel war.
Bereits mehrere „Umzüge“ hatte das Instrument hinter sich, bevor es seinen endgültigen Platz in der Kirche Strinz-Margarethä gefunden hat. Jeder dieser Umzüge hat seine Spuren hinterlassen. Viele Handwerker waren mit mehr oder weniger Geschick an der Orgel tätig. Trotz gravierender Eingriffe in die Substanz der Orgel geht ein großer Teil des Pfeifenwerks auf Johann Jakob Dahm zurück.
Spätestens mit dem Gutachten, das Thomas Wilhelm, der Orgelsachverständige der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Jahr 2009 vorgelegt hat, war klar, dass eine umfangreiche Restaurierung mit dem Ziel „der umfassenden Wiederherstellung und Restaurierung der Johann Jakob Dahm – Orgel“ unbedingt erforderlich sei. Mittlerweile ist die Orgel durch die Orgelbaufirma Rainer Müller in Merxheim in den Jahren 2017 bis 2019 - wissenschaftlich fundiert und handwerklich hervorragend -umfassend restauriert worden und erklingt wieder in barocker Fülle so, wie ihr Erbauer sie damals erdacht hatte.