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Ehrenamtliche Hospizhelferinnen eingeführt

"Jede Begleitung ist anders"

Gruppenfoto der neuen Hospizhelferinnen mit den drei Kursleiterinnen im Altarraum einer Kirche

Die neuen Hospizhelferinnen mit den drei Kursleiterinnen (links)

Sie begleiten und betreuen schwerkranke und sterbende Menschen - und das ehrenamtlich: Hospizhelferinnen und Hospizhelfer des ambulanten Hospiz-Dienstes Rheingau. Am Montag (6. März), sind acht weitere Hospizhelferinnen in einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche St. Hildegard in Eibingen in ihren Dienst eingeführt worden. Rund 100 Unterrichtsstunden haben sie mit der Ausbildung absolviert.

Erika Ehlig (67), die seit rund 15 Jahren dieses Ehrenamt ausübt, meint: „Es ist mir von allen Ehrenämtern das wichtigste und wird von mir gegenüber allen anderen Anforderungen verteidigt.“ Sie habe schon viel von Sterbenden, aber auch von Angehörigen gelernt. „Jede Begleitung ist anders. Und obwohl die Menschen einem ans Herz wachsen und es sehr tiefe Begegnungen sind, konnte die Ausbildung auch die nötige Distanz bei aller Nähe vermitteln.“

Ausbildung macht sicherer und nimmt Angst

Stefanie Heckler (48) hat sich trotz anfänglicher Bedenken zu dieser Ausbildung entschieden, weil sie sich mit den oft tabuisierten Themen Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen wollte. „Ich wusste nicht, was mich erwartet,“ resümiert sie. „Letztlich habe ich nicht nur etwas für die ehrenamtliche Aufgabe gelernt, sondern das größte Geschenk des Kurses war, dass er mir die Angst vor diesen Themen genommen hat, mich sicherer gemacht hat und mich persönlich weitergebracht hat.“ Heckler ist eine der acht Kursabsolventinnen, die zusammen mit zwei schon ausgebildeten Quereinsteigerinnen eingeführt wurde.

Leben in Würde - bis zum letzten Augenblick

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Schwerkranken und Sterbenden zu Hause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim beizustehen. Unsere ambulante Hospizarbeit richtet sich an Menschen, die in ihrem letzten Lebensabschnitt Unterstützung und Hilfe suchen, sowie an deren Angehörige und Freunde. Hierbei stehen für uns die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten im Mittelpunkt“, heißt es in den Leitlinien. „Leben in Würde – Bis zum letzten Augenblick“ ist das Ziel des Ökumenischen Hospiz-Dienstes.

„Der Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen erfordert ein vielseitiges Wissen, ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und die eigene Auseinandersetzung mit Krankheit, Sterben und Tod. Die Qualifizierung umfasst medizinisch-pflegerische, psychologische, ethische, religiöse und kulturelle Aspekte des Sterbens, Selbsterfahrung und Kommunikation und erstreckt sich über mehrere Monate“, erläutert Pfarrerin Renata Kiworr-Ruppenthal, Hospizpfarrerin im Dekanat und Vorsitzende des Hospiz-Dienstes.

"Sinnerfüllender Dienst"

Etwa 30 Hospizhelferinnen und -helfer sind im ganzen Rheingau unterwegs, unterstützen Betroffene und Angehörige zu Hause, aber auch in Altenheimen, Krankenhäusern und Einrichtungen. Trotz oder gerade wegen der enormen Verantwortung und herausfordernden Aufgabe ist für die meisten Helferinnen und Helfer der ehrenamtliche Dienst sinnerfüllend. 

In der Regel bietet der Ökumenische Hospiz-Dienst alle zwei Jahre eine solche Ausbildung an. Die Pandemie hat vieles an Ausbildung und ehrenamtlicher Mitarbeit erschwert, doch die hohe Nachfrage und der Bedarf führte zu der Entscheidung, schon nach einem Jahr wieder eine Qualifizierung zu ermöglichen, berichtet Kiworr-Ruppenthal. Der nächste Kurs ist für 2024 geplant.

Informationen und Kontakt:

Informationen zur Arbeit des Ökumenischen Hospiz-Dienstes findet man auf der Homepage www.hospiz-ruedesheim, unter  der Telefonnummer 06722 / 94 38 67 oder bei Pfarrerin Renata Kiworr-Ruppenthal, Pfarramt für Hospizarbeit und Krankenhausseelsorge; Eibinger Straße 9, 65385 Rüdesheim, Mobil: 01719179713, Renata.Kiworr-Ruppenthal@ekhn.de.
Ein erster Informationsabend für den nächsten Hospizkurs 2024 ist für den 21.6.2023 um 18.30 Uhr geplant, im Nebengebäude des St. Josefs-Hospitals Rheingau (Schwesternwohnheim/Hospiz-Dienst), Eibinger Str. 9 in Rüdesheim.


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