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Dekanatssynode Rheingau-Taunus

Mit Zuversicht und Teamgedanken in die Zukunft

Tagung der digitalen Frühjahrssynode

Tagung der digitalen Frühjahrssynode

Die Synode des Evangelischen Dekanats Rheingau-Taunus (eine Art Kirchenparlament aber ohne Fraktionen) hat auf ihrer Tagung den Haushalt beschlossen und sich intensiv über die Bildung künftiger „Nachbarschaftsräume“ und um sogenannte Verkündigungsteams, die in den Räumen zusammenarbeiten werden, befasst.

Haushalt beschlossen

Die Vertreterinnen und Vertreter aus den 50 Kirchengemeinden und Diensten beschlossen den Haushalt in Höhe von gut 1,8 Millionen Euro. Etwa 1,5 Millionen Euro stammen aus Kirchensteuermitteln. Das Meiste davon, etwa 1,2 Million Euro, werden für Personalkosten beispielsweise in der Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, Seelsorge in Kliniken und für Menschen mit Behinderungen, Seelsorge an Schulen, Kirchenmusik, Arbeit in den Kirchengemeinden, Ökumene, Erwachsenenbildung, Seniorenarbeit, Hospizarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, für Diakonische Arbeitsfelder oder für die Verwaltung verwendet.Insgesamt sind im Dekanat Rheingau-Taunus und den dazugehörigen Kirchengemeinden etwa 500 Menschen haupt- und nebenamtlich angestellt, darunter knapp 50 Pfarrerinnen und Pfarrer. Schätzungsweise über 2.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der Region bei der Evangelischen Kirche. Das Evangelische Dekanat Rheingau-Taunus hat knapp 48.000 Mitglieder.

Die Synode, das gesetzgebendes „Kirchenparlament“ (jedoch ohne Fraktionen) ist bei der Evangelischen Kirche basisdemokratisch organisiert: Zwei Drittel sind Ehrenamtliche und ein Drittel sind Pfarrpersonen. Auch im Vorstand sind die Ehrenamtlichen in der Überzahl und es gibt eine Doppelspitze, bestehend aus einem ehrenamtlichen Präses (Christian Pantermöller, Niederselters) und einem hauptamtlichen Dekan (Klaus Schmid, Geisenheim). Die Synode ist das Leitende Organ in der Evangelischen Kirche.

Nachbarschaftsräume und Verkündigungsteams

Neben dem Thema Haushalt brachte Präses Christian Pantermöller die gut 70 Vertreterinnen und Vertreter aus Gemeinden und Diensten auf den neuesten Stand bei der Bildung der künftigen "Nachbarschaftsräume".

Dabei griff er die Gedanken von Pfarrerin Ann-Sophie Huppers (Bad Schwalbach) auf, in dem er sagte, dass er „von einer Kirche träumt, die offen an neue Herausforderungen herangeht und dessen Mitglieder offen und ehrlich gemeinsam den Herausforderungen und Ängsten stellen“.

Huppers hatte in ihrer Andacht den Synodalen bei Mut gemacht, weil Evangelische Kirche sich schon oft gewandelt und immer wieder vor Herausforderungen gestanden habe. „Ich träume von einer Kirche, die von Hoffnung getragen ist. Der jeder abspürt, dass sie vom Besten erzählt, das Gott zu bieten hat“, sagte sie voller Zuversicht.

Die Kirchengemeinden im Dekanat werden sich bis Ende dieses Jahres in unterschiedlichen Regionen zusammenschließen und in diesem Raum zusammenarbeiten. Auf der Herbstsynode werden die Delegierten die künftigen Räume dann beschließen. So gut wie sicher steht jetzt schon der Raum Taunusstein, die Kirchengemeinden im Rheingau. Der größte Nachbarschaftsraum entsteht vermutlich entlang der Bäderstraße (Heidenrod, Bad Schwalbach und Schlangenbad, eventuell noch Gemeinden aus Hohenstein). Im Osten des Dekanats laufen derweil noch intensive Gespräche. Ziel ist es, dass in jedem Nachbarschaftsraum mindestens vier Vollzeitstellen (Pfarrstellen, Kantoren, Gemeindepädagoginnen) abgebildet sind.

Zukunft steht im Zeichen der Teamarbeit

In diesen Nachbarschaftsräumen arbeiten dann ab dem Jahr 2025 so genannte „Verkündigungsteams". Das sind multiprofessionell aufgestellte Teams aus Pfarrdienst, kirchenmusikalischem sowie gemeindepädagogischem Dienst. Sie werden in den geplanten Nachbarschaftsräumen gemeinsam die Verkündigung übernehmen. Der Begriff „Verkündigung“ bezieht sich dabei auf alle kirchlichen Handlungsfelder und nicht allein auf die gottesdienstliche Arbeit. D.h. kirchliche Aufgaben werden in einem Team in den einzelnen Nachbarschaftsräumen wahrgenommen. „Jede Pfarrstelle in diesem Team hat dabei weiterhin einen Auftrag vor Ort, an dem sie für Seelsorge, Taufen, Trauungen und Beerdigungen zuständig ist“, erklärte Präses Christian Pantermöller.

Hintergrund ekhn2030

Im Herbst 2019 hatte die Synode der EKHN die Debatte über einen neuen Zukunftsprozess eröffnet. Er soll die evangelische Kirche über das Jahr 2030 hinaus führen. Das Projekt mit dem Namen „ekhn2030“ nimmt dabei die künftige gesellschaftliche Situation ebenso wie die Mitgliederentwicklung und deren Folgen für die Kirche in den Blick. Ziel ist es, innerhalb von zwei Jahren zu Weichenstellungen für die Kirchenzukunft zu kommen. Dabei wird auch der künftig reduzierte Kirchen-Haushalt berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund wird auch das Selbstverständnis der Kirche diskutiert. Ausführliche Informationen zum Prozess findet man unter: https://www.ekhn.de/ueber-uns/ekhn2030.html

Vakanzen

Dekan Klaus Schmid wies in seinem Bericht auf die bestehenden Vakanzen in Niederseelbach und Bleidenstadt/Born hin. Schmid dankte allen Ehrenamtlichen, „besonders den Kirchenvorständen, die dazu beitragen, dass die Arbeit hier weitergeht.“ Zudem sei noch eine halbe Stelle in der Notfallseelsorge sowie in der Seelsorge im Idsteiner Land vakant. Schmid sagte zu den Synodalen, dass es momentan ausgesprochen schwierig sei, Bewerberinnen und Bewerber für vakante Stellen zu finden. „Dies ist ein Phänomen für unsere Gesamtkirche, da wir jetzt schon spüren, dass mehr Pfarrpersonen in den Ruhestand eintreten als junge Theolog:innen nachkommen.“

Kürzungen bei Pfarrstellen, dafür mehr Gemeindepädagoginnen

Dekan Klaus Schmid berichtete auch, dass nach der aktuellen Stellenzuweisungen für den Verkündigungsdienst bis zum das Jahr 2030 sich die gemeindlichen Pfarrstellen um 25 Prozent reduzieren werden. Derzeit seien es 34,5 Stellen, im Jahr 2030 werden es dann 26 Stellen sein. Die übergemeindlichen Stellen reduzierten sich ebenfalls um 25 Prozent auf dann 3,5. Die Reduzierung der Pfarrstellen werde in zwei Stufen umgesetzt: zum 31.12.2027 und zum 31.12.2029.

Das Stellenkontingent für den gemeindepädagogischen Dienst erhöhe sich dagegen auf 8 Stellen. Sobald die Herbstsynode den Zuschnitt der Nachbarschaftsräume beschlossen habe, werde der Dekanatssynodalvorstand und Synode sich mit der Umsetzung der Zuweisung der Stellen im Verkündigungsdienst befassen, so Schmid.

Hintergrund Dekanat und Synode
Das Dekanat Rheingau-Taunus erstreckt sich auf einer Fläche von über 800 km² vom Rheingau über Bad Schwalbach, Schlangenbad, Aarbergen, Heidenrod, dem, Untertaunus mit Taunusstein und Hohenstein, dem Idsteiner Land (Idstein, Hünstetten, Waldems, Niedernhausen) bis hin nach Glashütten und nach Bad Camberg.
Die Dekanatssynode ist eine Art Kirchenparlament, wenngleich es keine Fraktionen gibt. Neben der „vornehmsten Aufgabe“: über den Haushalt zu entscheiden, trifft die Synode auch wichtige Personalentscheidungen. Darüber hinaus informiert sich die Synode über die Arbeit im Dekanat und arbeitet durch die Festlegung der Arbeitsziele im Dekanat an der Entwicklung einer „Kirche in der Region“ mit.
Die öffentlichen Sitzungen der Synode finden in der Regel zweimal jährlich statt. Ein Vorsitzender (Präses) - in diesem Fall Christian Pantermöller (Niederselters) - leitet die Dekanatssynode.


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